Die schöne Seite der Stadt |
Santiago ist eine typische Millionenstadt mit allen möglichen Gesichtern, die eine Stadt bieten kann. Vom schönen, romantischen, Campusgelände der Universidad Católica, welches ein ehemaliges Kloster ist, von glitzernden Hochhäusern (man nennt die wachsende Skyline auch "Sannhattan", es gibt sogar schon "Nueva Sannhattan"), in allen Ecken sprießenden Einkaufzentren (Ich habe echt noch nie so viele Einkaufszentren auf einmal gesehen, aber davon und dem Kapitalismus schreibe ich lieber ein anderes mal…), grünen Parks und Aussichtshügeln (einer mit der heiligen Maria) mitten in der Stadt, Vierteln mit riesigen Schatten spendenden Bäumen, riesigen Gebäuden mit vielen Wohnungen, Straßen mit kleinen romantischen Cafes und Kneipen über Viertel, in denen es wesentlich weniger Kommerz gibt, die Häuschen sehr klein und renovierungsbedürftig und von vielen Menschen bewohnt sind bis hin zu Gegenden in denen es noch Wellblechhüten oder Zelte gibt, in denen Menschen leben. Die schönen Vierteln sind natürlich säuberlich von den weniger attraktiven Vierteln getrennt. Auch die Lebenserhaltungskosten unterscheiden sich natürlich je nach Lage des Viertels.
Rechts mit Kran das zukünftige höchste Gebäude Südamerikas |
Der Straßenverkehr verursacht die üblichen erwartbaren Staus, die riesigen Bürobunker verschlimmern sie noch. Mein Mentor fragt sich schon, wie das mal werden soll, wenn das Gebäude, welches das höchste in Südamerika werden wird, einmal eingeweiht ist. Dann wird der Heimweg mit dem Auto wohl länger dauern als eine Fahrt ans Meer (wenn natürlich kein Stau auf der Autobahn ist…
Da Santiago und dies macht zwar auch den Reiz der Stadt aus, zum einen von der Andenkordillere und zum anderen von der Küstenkordillere umgeben ist, zieht der ganze Dreck von Autos und Bussen schlechter ab. Darum befindet sich Santiago fast immer unter eine Glocke von Smog, so dass ich die Berge öfter mal nicht sehen kann. Bemerkbar wird das auch an den Staubschichten, die sich blitzschnell in der Wohnung anlagern. Hier mit dem Putzen hinterher zukommen ist utopisch. Im Winter fällt sogar der Sportunterricht aufgrund des Smogs aus und in abwechselnder Weise dürfen nicht alle Autobesitzer ihr Auto benutzen.
Durch Santiago fließt auch ein Fluss, der Mapocho. Aufgrund der Trockenheit und des schon sehr lange anhaltenden Sommers ist er aber derzeit nur ein kleines Rinnsaal, kaum noch erkennbar. Als Dresdnerin vermisse ich einen richtigen Fluss ein bisschen...
Die Metro und ich |
Eines muss ich noch zum Besten geben: Die Hauptstädter beklagen sich gerne mal über die öffentlichen Verkehrsmittel (Transantiago). Das System wurde erst vor einigen Jahren geändert. Und natürlich war früher alles vieeeeel besser. (Man konnte an jeder Ecke einen Bus nehmen und überall hinfahren, wenn man einmal wusste, wohin der Bus fährt. Jetzt gibt es ein effizienters System mit Bussen die nur in den Vierteln fahren und Bussen, die durch die ganze Stadt fahren und natürlich die schneidige Metro, mit welcher man wirklich sehr flott durch die Stadt kommt. Ja und just diese Metro wurde jetzt zur besten Metro ganz Amerikas gewählt, wie ich den Nachrichten entnehmen kann. Ich sollte Fan der Metro Santiagos werden ;-).
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