Das lang ersehnte Studium hat
begonnen und ich war überrascht, wie viele Kommilitonen ich habe und was sie
alle für eine spannende Geschichte haben. Viele arbeiten schon länger als
Lehrer und müssen die pädagogische Ausbildung nachholen. Man merkt, dass sie
alle Freude daran haben ihren Beruf noch einmal zu reflektieren und ihre
Erfahrungen zu diskutieren. Ich glaube, ich werde viele interessante Menschen
kennenlernen können.
Die erste Einheit: „Einführung in
die Bildung“ gefällt mir sehr gut. Sie soll dazu anregen das, was in der Schule
passiert kritisch zu bedenken. Es geht nicht darum vorgefertigte Informationen
an die Hand zugeben. Es gibt für jedes Treffen einiges zu Lesen und es müssen
kleine Arbeiten in Gruppenarbeit angefertigt werden. Auf den ersten Blick finde
ich das schwierig. Ich kann verstehen, dass man die Texte und Themen mit
anderen diskutieren soll, aber ob jemand nun alles begriffen hat und es
anwenden kann, zeigt sich doch am ehesten darin, dass er den Text alleine
verfasst, an Hand dessen dies dann überprüft wird. Außerdem ist die
Gruppenarbeit ein ziemlicher Zeitaufwand. In Chile ist das aber eine sehr
übliche Arbeitsmethode… In meiner Situation als Nichtmuttersprachlerin im
Spanischen kommt mir die Gruppenarbeit allerdings sehr entgegen. Ich denke,
dass meine Gruppe für die erste Arbeit gut zusammengearbeitet hat. Ich konnte
viele Gedanken einbringen. Doch ich bin noch nicht so fähig wie meine
chilenischen Partnerinnen, mich im akademischen Niveau schriftlich
auszudrücken. Ich war erstaunt, wie sie das, was ich aussagen wollte, in
präzise Sätze und Wortkonstruktionen festhielten.
Leider werde ich nun doch noch
nicht selbst Religionsunterricht halten, sondern nur Praktikum machen, dass ich
als Vertretung vorgesehen war, war in der Dt. Schule untergegangen. Das war für
mich ein bisschen unschön, denn ich hatte mit der Verantwortung schon fest
gerechnet. Wenigstens habe ich daraus gelernt, dass man sich bei solchen losen
Vereinbarungen früh genug rückversichern sollte.
Sehr gut ist der Bibellesekreis
angelaufen. Ich freue mich, dass die Gruppe weiter wächst. Dieses Semester
lesen wir den ersten Timotheusbrief und den ersten Korintherbrief. Ich bin
selbst überrascht, wie man durch die Diskussionen die Texte neu entdeckt.
Gespannt bin ich, wie sich die
Jugendgruppe entwickelt. Es sind einige Schüler hinzugekommen, die sich auf dem
Jugendlager angefreundet haben. Die älteren Jugendlichen ziehen sich dagegen
mehr zurück und finden sich in dem Bibellesekreis wieder. Für mich ist es nicht
so leicht herausfinden, was die Jugendlichen wollen und was sie motiviert. Ich
will in diesem Semester schauen, dass die Initiative mehr von den Jugendlichen
kommt, ich sie aber bei ihrer Eigenorganisation unterstütze und begleite. Ich
habe dass Gefühl, wenn die Jugendlichen sich gegenseitig motivieren und
einladen, stößt das auf mehr Interesse.
Nur fällt es ihnen nicht leicht sich zu strukturieren. Genau dabei kann ich
dann helfen und mit ihnen Ideen entwickeln.
Den chilenischen Führerschein habe ich nun mittlerweile. Leider musste ich ihn recht bald neu beantragen, da ich mein Portemonnaie verloren hatte.
Den chilenischen Führerschein habe ich nun mittlerweile. Leider musste ich ihn recht bald neu beantragen, da ich mein Portemonnaie verloren hatte.
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