Dienstag, 10. April 2012

Ostern


Es ist immer wieder erstaunlich, wie sehr unsere (zumindestens meine!) Gefühle für eine bestimme Zeit im Jahr oder ein Fest über die Jahre von Gewohnheiten und Klima geprägt sind. Es war mal wieder Karfreitag und Ostern. Doch der Altar wurde gar nicht leer geräumt oder wieder eingedeckt, es war noch herbstlich warm, anstatt frischer Knospenfrühling mit den ersten warmen Sonnenstrahlen oder Restschnee, außerdem auch noch ein alttestamentlicher Text als Predigtperikope, kein Ostermontag, keine Osterwanderung... Ich habe im Gottesdienst glatt vergessen „Frohe oder Gesegnete Ostern“ zu wünschen bzw. habe es erst zur Verabschiedung getan. Dafür gab es aber ein wunderbares Gründonnerstagsmahl, ein Karsamstagstreffen, in San Antonio Fisch und Empanadas mit Meeresfrüchten, mir wurde von der Anbetung des Kreuzes erzählt, Kreuzwege auf der Straße und Ostersonntag eine sehr ruhige, smogfreie Hauptstadt. (Ach ja, das geschenkte Osterkörbchen hätte ich glatt vergessen...) Da man ja Karfreitag kein Fleisch isst man Fisch oder andere Meerestiere. Weil dies eine Tradition ist, machen das alle, so dass alles, was im Wasser schwimmt in der Karwoche doch ganz schön teuer ist, dabei soll man ja eigentlich Verzicht üben. Das um einen Tag verlängerte Wochenende nutzen viele Hauptstädter, um der Stadt zu entfliehen. Ich war fasziniert, dass sich dies sogar so weit bemerkbar macht, dass man die Berge viel klarer und näher sehen kann.
Auch wenn alles anders ist: Der Herr ist auferstanden!

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