Donnerstag, 17. Mai 2012

Der Mai rennt dahin...


In Santiago sind der Herbst und die Kälte eingezogen und die Zeit nur so dahin geflogen. Die Anden sind mittlerweile auch etwas verschneiter.
Dass ich länger nichts geschrieben habe, liegt daran, dass ich auch mehr zu tun habe und unterwegs bin.
Das Treffen mit allen Pfarrern der ILCH und IELCH in der Hafenstadt Valparaiso Anfang Mai liegt schon wieder eine Weile zurück. Wir haben viel über das riesige Vorhaben „Kirchentag“ gesprochen. Bisher war das immer nur ein eintägiges Treffen von ein paar Gemeindemitgliedern aus jeder Gemeinde gewesen. Dieses Jahr sollte es ein bisschen aufgepeppt und eine Großveranstaltung werden. Natürlich nicht vergleichbar mit dem Kirchentag in Deutschland aber doch von ihm inspiriert, mit mehreren Workshops und Treffen verschiedener Gruppen. Leider hat man die Befürchtung, dass es schwierig wird genug Leute zu begeistern. Das Treffen soll in Osorno stattfinden. Da ist man von Santiago aus schon gute 10 Stunden unterwegs. Ich bin sehr gespannt und hoffe, dass sich unsere Vorbereitungen lohnen. Sehr spannend war es in Valparaiso einen chilenischen Musikwissenschaftler zu erleben, der über Luthers Bedeutung für die Kirchenmusik einen Vortrag hielt. Leider habe ich nicht viele Fotos von ihr gemacht, aber ich glaube die Kirche in Valparaiso könnte durchaus die schönste lutherische Kirche sein. Sie wurde erst vor kurzem restauriert. Hier ein Link zu einer Reportage über die Restaurierung im chilen. Fernsehen: http://www.youtube.com/watch?v=dft2hum6Ryg&feature=relmfu Ich habe auch ein Video zur Wiedereinsetzung gefunden. Da sieht man auch meinen Mentor Siegfried und meinen jüngsten Kollegen in Valparaiso, Rudy, von dem ich schon vorher viel gehört hatte und mit dem man herrlich diskutieren kann ;-). http://www.youtube.com/watch?v=oGAMeqLkY4s
die Bundheit Valparaisos
Interessant war für mich das Gespräch mit der ersten lutherischen Pfarrerin in Chile, Gloria Rojas über Gendern im Spanischen ;-), was sie sehr stark unterstützt.
Letzte Woche war ich erneut in der Albert-Schweitzer-Schule und habe sie mit Schülern und Lehrern eigentlich erst richtig kennenlernen können. Ich habe beim Unterricht in einige Klassen zugeschaut und mich mit den Lehrern unterhalten. Sie haben ganz andere Ziele als in einer normalen Schule. Es geht nicht nur darum den Kindern die nötige Grundausbildung für eine weitere Ausbildung zu geben, sondern auch Respekt und Liebe für sich selbst und den Nächsten zu vermitteln.
Gestern habe ich ein Altersheim besucht, was auch von Gemeindegliedern und der Gemeinde, ähnlich wie die Schule unterstützt wird. Ich war fasziniert von den urigen, gemütlichen ganz individuellen noch vollkommen unsterilen Häuschen. Beeindruckt hat mich die Frauengruppe, welchen den Vorstand des Heims bildet. Die Frauen treffen sich einmal in der Woche, um alle Dinge zu besprechen und die einzelnen Heimbewohner zu besuchen. Jeder Heimbesucher mit seinen Problemen ist ihnen bekannt und jedem, der Bedarf hat, widmen sie Zeit. Leider wird das Heim in wenigen Jahren verlegt werden. Die Kosten der Erhaltung werden immer höher und die Vorgaben vom Staat immer strenger. Heute werde ich den Gottesdienst besuchen, den ein ehemaliger Pfarrer dort einmal im Monat hält.
Morgen fahre ich zum zweiten Mal in den Süden. Dort werden werden mein Mentor und ich einen kleinen Liturgie- und Lektorenworkshop mit Ehrenamtlichen veranstalten. Wir hoffen, dass sich im Süden eine Gruppe von Gemeindemitgliedern bildet, die ab und an Gottesdienste machen. Es gibt im Süden recht viele Kirchgebäude in kleinen Orten, wo nicht mehr viele Mitglieder sind. Außerdem fehlt derzeit in Puerto Montt ein Pfarrer.  Ich werde in Puerto Varas zum ersten Mal eine Predigt auf Spanisch halten. Die Liturgie durfte ich schon vor zwei Wochen auf Spanisch machen. Pfingsten darf ich dann schon wieder auf Spanisch predigen. So langsam sammele ich mir nehmen den angefangenen Aufgaben weitere „Projekte“ und Kontakte an.

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