Freitag, 2. August 2013

Und schon wieder Semesterbeginn, wo ist die Zeit nur hin?

Als ich den letzten Blog schrieb, hatte gerade das Semester begonnen. Nun ist die Zeit mal wieder so schnell vergangen, dass schon das zweite Semester dieses Jahres angefangen hat, während ich diese Zeilen schreibe. Ich muss mich einfach mit dem vollen Stundenplan, der mir vor allem das Studium aufbrummte herausreden. Es gab wirklich viel zu lesen und Hausarbeiten zu fabrizieren. Am Ende bin ich aber doch ganz heil durch das Semester gekommen und habe viele liebe nette Kommilitonen bekommen. Nun geht es weiter, zu dem mit einer neuen Herausfoderung. Ich vertrete für zwei Monate lang 6 Stunden Religionsunterricht und überlege nun fieberhaft, welche Themen der alttestamentlichen Texte, Themen der Lebenswelt der Grundschüler berühren und denke über spannende, dynamische, kreative Methoden nach.. Die eine Ferienwoche und die kurze, aber schöne Jugendfreizeit haben für das Semester Kraft gegeben und Mut gemacht. Das Rüstzeitenhaus, meiner Gemeinde am Strand, platzte mit insgesamt 29 Menschen fast aus allen Nähten. Die Zusammenarbeit mit den Kollegen war sehr entspannt und angenehm. Schön war das auch ein Pfarrer aus der IELCH dabei war und seine Konfirmanden mitgebracht hatte. Ich war auch recht stolz, dass doch nicht wenig Jugendliche aus der Jugendgruppe meiner Gemeinde mit dabei waren. Das Klima war trotz des recht großen Altersunterschiedes und der Herkunft aus verschiedenen Gemeinden Santiagos, Valparaíso und Vinia del Mar sehr gut. Thema der zwei Tage war Bibel und Spiritualität. Nun ich bin ganz gespannt, wie die Jugendarbeit hier in Santiago weitergehen kann. Einige sind sehr motiviert, aber viele Jugendliche scheinen in Zeitproblemen zu stecken und lange Wochenenden erschweren es noch einmal Termine festzulegen. 
Mut machen aber auch die Treffen mit den Theologiestudenten und zwei weiteren Pfarrern, derselbige aus der IELCH, die mein Mentor initiiert hat. Wir tauschen uns aus, jammern über Probleme und Sorgen, lassen uns neue Ideen einfallen und ich bin dankbar für ihre interessanten Auslegungsideen.
Schade finde ich, dass in den letzten Monaten wenig aus der Lebensrealität von Gemeinde und Universität hinausgekommen bin. Nur die Auseinandersetzungen mit den chilenischen Bildungssystem und die zahlreichen, mitreißenden Fallbeispiele einiger Kommilitonen ließen mich in anderen Realitäten Chiles Einblick nehmen. Eine Kommilitone arbeitet als Inspektor einer technischen Schule, wo auch mal Stühle geschmissen werden können, eine andere Kommilitonin hofft, dass vielleicht einige Schüler doch ein paar mehr Chancen haben und studieren können. 

In Chile ist nun, wie vermutlich auch in Deutschland heißer Wahlkampf. Die meisten Chancen für den Präsidentschaftsposten hat eindeutig Michelle Bachelet aus der sozialistischen Partei, die schon einmal Präsidentin war. Es ist erstaunlich, wie populär sie derzeit ist, nachdem sie am Ende ihrer Regierungszeit unbeliebt war. Für die beiden Parteien aus den Mitte-Rechts-Sektor war es bisher sehr schwer, da eine Partei nun schon den dritten Kandidaten oder bis nun Kandidatin aufstellen musste, ob der zweite schon die Vorwahl innerhalb des Zusammenschlusses beider Parteien gewonnen hatte. Er war aufgrund von Depressionen abgetreten. Da war dann immer viel los gewesen, ganz in der Nähe meiner Kirche, wo seine Partei ihren Sitz hat.

 Im nächsten Blog werde ich gleich noch meinen Bericht über das letzte Semester hineinstellen, da kann sich der Leser noch etwas intensiver über das letzte Halbe Jahr informieren.


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